Agility


 
Gilt als der Ferrari unter den Sportarten, bei dem eine rasante Kombination aus Mensch und Hund über den Platz fegt.

Ein Zweibeiner rennt, dreht und wendet sich, während der Vierbeiner wie fern gesteuert ein Hindernis nach dem anderen abarbeitet.

Ein Parcours, bestehend aus Reifen, Hürden, Tunneln, Wippe, Weitsprung, Wand, Steg und anderen Hindernissen, wird zur Aufgabe eines Teams.

Je nach Parcours durchbraust ein schnelles Team 20 Hindernisse in einer Zeit von 30 bis 40 Sekunden. Natürlich möglichst ohne Fehler und in der richtigen Reihenfolge.

Die Reihenfolge wird durch kleine Hinweisschilder neben dem Hindernis vorgegeben. 
Bevor das Team für seinen Lauf an den Start geht, hat der menschliche Part, also der mit zwei Beinen, die Möglichkeit, während einer Parcoursbegehung ohne Hund seinen eigenen Weg im späteren Lauf zu wählen. In der Regel teilt man sich hierfür mit den Mitstreitern für fünf Minuten den Platz. 

Geboten werden A-Läufe und Jumpings. In den A-Läufen finden sich Kontaktzonen-Hindernisse, die für übereifrige Hunde zu einer speziellen Aufgabe werden. 
Wand, Steg und Wippe heben sich durch farbliche Markierungen am Anfang und Ende des Hindernisses ab, diese Bereiche sind die Kontaktzonen. 
Auf diesen Zonen muss der Hund mit mindestens einem Teil der Pfote aufsetzen, um keinen Fehler zu riskieren. Springt über deutlich über die Zone, ohne sie zu berühren, kassiert das Team dafür einen Fehler. Der Abwurf einer Stange zählt ebenso als Fehler, daneben gibt es noch die Verweigerung, wenn der Hund an einem Geräte vorbeiläuft oder davor stehen bleibt. Absolviert der Hund dagegen ein Hindernis, das in der Reihenfolge nicht dran wäre, wird das Team disqualifiziert.

Am Ende der Läufe gewinnt das Team mit den wenigsten Fehlern in der schnellsten Zeit. 
In der Klasse der Profis gibt das Team mit den wenigsten Fehlern in der schnellsten Zeit auch noch die Standardzeit vor. Derzeit wird zu dieser Laufzeit 20% aufgeschlagen, ist ein Team langsamer als die hierdurch errechnete Zeit, bekommt es Fehlerpunkte.

Die Devise heißt also schnell, fehlerfrei und keinen Meter verschenken. Noch vor diesen sportlichen Gedanken kommt die Gesundheit der Vierbeiner. Aufwärmen, abkühlen, dehnen und Gelenk schonendes Führen nimmt mit der Geschwindigkeit des Sportes Einzug in das Denken der Sportler. 
Viele der Hunde betreiben bis ins hohe Alter diesen Sport, verletzen sich eher selten im Sport und leiden nicht unter frühzeitigen, Gelenk bedingten Schäden.

Ohne Ordnungen lässt sich auch dieser Sport nicht regeln. Die Prüfungsordnung Agility von 2007 regelt den Ablauf und die Voraussetzungen eines Turniers, Fehler und Verweigerungen werden beschrieben, die Maße und zulässigen Daten der Geräte sind darin gelistet.

Zusätzlich wurde ein Leitfaden für Leistungsrichter herausgegeben, in dem die Richter der FCI Sondersituationen zusammengefasst haben und diese anhand von Zeichnungen erklärt und bewertet haben.

Trotzdem ist noch immer nicht alles geregelt, denn beispielsweise der Zeitfaktor für A3/J3 kann jedes Jahr neu festgelegt werden. Ebenso werden auf FAS (Fachausschusssitzungen) und Richtertagungen des BLV Sondersituationen besprochen, die man künftig einheitlich auslegt.

Um den Vereinen das Ausrichten eines Turniers zu vereinfachen, wurde ein Leitfaden für Prüfungsleiter eines Agility-Turniers erstellt. Hierin finden Verein und Prüfungsleiter die wichtigsten Aufgaben zum Ausrichten eines Turniers.


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